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Datum: 13.04.2022

Neuer Zaunverlauf im Nationalpark Unteres Odertal fertiggestellt

Nach Kritik an der Trassenführung des Zauns zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Nationalpark Unteres Odertal wurde der dortige Festzaun auf einer Länge von rund 11 Kilometern nach Westen verlegt, mit dem Abbau des teilweise unter Wasser stehenden alten Zauns wurde begonnen. Im Februar hatten sich das Verbraucherschutzministerium (MSGIV), das Umweltministerium (MLUK) und der Landkreis Uckermark auf den neuen Zaunverlauf verständigt.

Mit der Verlegung des Zauns reagierten die verantwortlichen Behörden auf Funde von verletzten und verendeten Wildtieren am ASP-Zaun infolge des Oder-Hochwassers im Januar. Der westliche Zaun des Schutzkorridors entlang der Grenze zu Polen wurde nun im überwiegenden Teil des Polders A nach Westen verschoben, einzelne Durchlässe sind noch provisorisch durch Bauzäune gesichert, die so schnell wie möglich durch Tore ersetzt werden. Mit der Zaunversetzung haben Wildtiere nun genügend Fläche, um sich aus den regelmäßig von Hochwasser betroffenen Auenflächen zurückziehen zu können.

Die Leiterin des Landeskrisenstabs zur Bekämpfung der ASP, Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer: „Durch den neuen Trassenverlauf schaffen wir Ausweichfläche für die Tiere und reduzieren die Eingriffe in den Nationalpark. Ich danke allen Beteiligten, die es unter hohem Druck ermöglicht haben, Artenschutz, Naturschutz, Hochwasserschutz und Seuchenschutz besser zu vereinbaren. Die Wirkung dieser Maßnahmen werden wir intensiv beobachten. Feste Zäune sind das zentrale Mittel im Kampf gegen die hoch gefährliche Afrikanische Schweinepest. So haben wir es in den letzten eineinhalb Jahren geschafft, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Richtung Westen zu stoppen.“

Karina Dörk, Landrätin des Landkreises Uckermark: „Für den Landkreis Uckermark stand und steht die Bekämpfung der ASP im Mittelpunkt unserer Anstrengungen. Da die mit ASP infizierten Wildschweine nachweislich aus der polnischen Nachbarregion kommen, sind wir im engen Kontakt mit den polnischen Behörden und Verantwortlichen unseres Nachbarlandkreises. Um eine Ausbreitung der ASP auf Deutschland zu vermeiden, ist es notwendig, die Zaunbarriere, die sich als wirksam erwiesen hat, so östlich wie möglich zu belassen.

Jede Verschiebung in westliche Richtung führt zu weiteren an ASP verendeten Wildschweinen, insbesondere im Nationalpark Unteres Odertal. Die beim Eishochwasser zwischen Weihnachten und Neujahr verendeten Rehe zeigten uns erstmals die Auswirkungen des ASP-Schutzzauns auf diese Population. Mit Sofortmaßnahmen hat der Landkreis reagiert, um neue Fluchtmöglichkeiten für die Rehe zu schaffen, ohne den ASP-Schutz zu gefährden.

Gleichzeitig haben wir uns mit den zuständigen Landesministerien auf eine teilweise Zaunverlegung und einen damit einhergehenden Zaunrückbau am Fuße des Winterdeichs verständigt, um so dem Rehwild einen größeren Rückzugsraum zu geben. Heute begann der teilweise Rückbau, der hoffentlich zur Beruhigung der Situation führt.“
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Quelle: MSGIV