Strukturanpassung in den Krankenhäusern Angermünde und Prenzlau
Mitte des Jahres wurde durch die GLG-Geschäftsführung der Auftrag zur Erstellung eines Sanierungskonzeptes für die GLG-Krankenhäuser in Prenzlau und in Angermünde erteilt. Die dafür gebildete Arbeitsgruppe "Wirtschaftliche Stabilität"hat in den zurückliegenden fünf Monaten mehrere Szenarien entwickelt und deren Machbarkeit bewertet. In dieser Woche, am 19. November, wurden die ersten Eckpunkte des Sanierungskonzeptes den Leitungskräften und der Gewerkschaft im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen präsentiert.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation für Krankenhäuser ist mehr als herausfordernd. Nicht nur, dass unklar ist, ob nach dem Zerfall der Ampel-Regierung die angekündigte Krankenhausreform noch umgesetzt wird, viel mehr erschwert das aktuelle System der Finanzierung den Fortbestand ländlicher Grundversorgungskrankenhäuser. Im Juni dieses Jahres hat die Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG) als größtes Gesundheitsunternehmen im Nordosten Brandenburgs mit insgesamt fünf Krankenhäusern über die Erarbeitung einer zukunftssichernden Sanierungsmaßnahme für die Krankenhäuser in Prenzlau und in Angermünde informiert. Von Beginn an wurde die Zielstellung formuliert, beide Krankenhausstandorte zu erhalten. Auch weiterhin soll es eine abgesicherte medizinische und pflegerische Grundversorgung vor Ort geben. Beide Ziele konnten nun im Rahmen der Darstellung der Eckdaten notwendiger Strukturanpassung erreicht werden.
So plant die GLG eine Fokussierung auf die bereits bestehenden Schwerpunkte der Versorgung. Im GLG Krankenhaus Angermünde wird diese auf die stationäre und teilstationäre Behandlung von Patienten in der psychiatrischen Klinik gerichtet sein. Im GLG Kreiskrankenhaus Prenzlau erfolgt die Fokussierung auf die älterwerdende Bevölkerung mit dem Angebot der Altersmedizin/Geriatrie, welche bereits erfolgreich vor Ort etabliert worden ist. Die wichtigste Botschaft dabei lautet, dass damit die Krankenhäuser als offizielle Krankenhausstandorte erhalten bleiben werden. Dies bedeutet auch, dass die GLG in der Kreisstadt der Uckermark weiterhin einen akuten Anlaufpunkt für die Erste Hilfe 24/7 vorhalten wird.
Andere bestehende stationäre Angebote werden schrittweise in ambulante Versorgungsangebote umgewandelt. Das betrifft sowohl die chirurgische Klinik in Prenzlau, welche zukünftig ambulante chirurgische Eingriffe durchführen soll, als auch die Kliniken der Inneren Medizin in Prenzlau und in Angermünde, die schrittweise in eine ambulante medizinische Versorgung überführt werden sollen. Weitere Eckdaten der Sanierung mit den notwendigen Strukturmaßnahmen zum Erhalt der Krankenhausstandorte und der medizinischen Grundversorgung sind u. a. die Etablierung eines "Uckermärkischen Endoskopiezentrums" und die Integration tagesklinischer Angebote für psychiatrisch erkrankte Patienten im GLG Kreiskrankenhaus Prenzlau.
Im GLG Krankenhaus Angermünde soll bis spätestens 2029 ein "24/7 MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)" errichtet werden, welches auch außerhalb der regulären Sprechzeiten von Arztpraxen Sprechzeiten am Wochenende anbieten wird.
Der nun beginnende Prozess der Strukturanpassungen unter den jetzigen aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen ist notwendig, da sich die Krankenhäuser Angermünde und Prenzlau in einem Millionendefizit befinden. Die erfolgreiche Umsetzung der strukturellen Maßnahmen ist abhängig von einer Zustimmung unterschiedlicher Gremien - insbesondere des Landesgesundheitsministeriums, der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung. Seitens der GLG wird davon ausgegangen, dass die entscheidenden Gremien ein großes Interesse am Erhalt der medizinischen Versorgung sowie der Krankenhausstandorte besitzen und folglich den Prozess der Strukturanpassungen wohlwollend und zügig begleiten werden.
Neben der Kernbotschaft, dass beide Krankenhäuser erhalten bleiben und eine gesicherte medizinische ambulante und stationäre Versorgung auch zukünftig erfolgen wird, betont die GLG, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen außerhalb des GLG-Verbundes geben soll.
Die laufenden Tarifgespräche wurden daraufhin pausiert, um erste strukturelle Maßnahmen in die Umsetzung bringen zu können. Geplanter Beginn der Maßnahmenumsetzung soll Anfang 2025 sein. Bis dahin werden noch viele Gespräche geführt werden.
Quelle: GLG