Kinderschutz-Konzept
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von allen Einrichtungen und Institutionen in denen sich Menschen bis zum 18. Lebensjahr aufhalten, sollten klare Vorstellungen davon haben wie sie zum Schutz dieser Kinder und Jugendlichen beitragen.
Oft gibt es Kinderschutzkonzepte, die Antworten auf Fragen nach dem Kinderschutz in der Einrichtung geben können.
Manchmal konzentrieren sich diese Konzepte auf beschränkte schutzwürdige Bereiche. Zum Beispiel den Schutz vor Misshandlung oder sexueller Gewalt.
Zunehmend werden Kinderschutzkonzepte auch Gewaltschutzkonzepte genannt und der Inhalt erweitert.
Umfassende Schutzkonzepte beantworten die Fragen
- Was muss passieren, damit nichts passiert?
- Was wird getan, wenn was passiert und danach?
Ein Schutzkonzept, das von den Fachkräften beraten und entwickelt wird, wird auch praktisch anwendbar und nutzbar.
Ein vielfältiges Schutzkonzept hilft auch alltägliche Fragen zu beantworten. Teilkonzepte wie beispielsweise ein sexualpädagogisches Konzept oder ein Beschwerdeleitfaden sind hilfreiche Teile eines (Gewalt)Schutzkonzeptes.
Mögliche Inhalte
- Umgang mit/ Stellenwert von Kinderrechten
- Kinderschutz oder Kinderrechteschutz im Konzept/ im Leitbild
- Analyse (Wo liegen die Risiken, dass was passiert? Was gibt es schon als Schutz?)
- Prävention (Überlegungen, Projekte, Fortbildung, etc.)
- Haltung zu Regeln, Macht, Gewalt unter Kindern, Grenzverletzungen, Sexualpädagogik, Beschwerden, Nähe-Distanz,
- Beteiligungsmöglichkeiten und Beschwerdemöglichkeiten
- Intervention und Verfahren bei Verdacht/“gewichtigen Anhaltspunkten“
- Reflexion
- Ansprechpartner*innen
- Notfallplan
- Verabredung zur Überprüfung
Mögliche Handlungsschritte
- Arbeitsgruppe bilden oder Verantwortlichkeiten klären
- Klärung ob fachliche Hilfe außerhalb der eigenen Struktur gesucht werden soll
- Analyse der aktuellen Situation und Bedarf ermitteln
- Thematisierung verschiedener schutzwürdiger Bereiche und Haltungen im Team (sexualisierte Gewalt, institutionalisierte Gewalt, verbale Gewalt, emotionale Gewalt, häusliche Gewalt, ….)
- Fortbildung organisieren
Beteiligung
- Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen (pädagogische Fachkräfte, Haus- und Wirtschaftspersonal, Praktikant*innen, Ehrenamtliche)
- Leitung
- Kinder, Jugendliche, Betreute
- Eltern
- Kooperationspartner*innen
Schutzkonzepte können sehr unterschiedlich aussehen und auf die konkreten Bedingungen vor Ort ausgerichtet sein.
Sie sollen denen die Schutz benötigen, Schutz bieten und denen die schützen wollen oder sollen dabei behilflich sein und Sicherheit geben.
Anregungen und Orientierung gibt es u.a. hier: